🌐 Modern Monetary Theory – der Versuch einer einfachen Erklärung
4. April 2025
MMT steht für Modern Monetary Theory. Auf Deutsch: Moderne Geldtheorie. Das klingt nach Uni. Ist aber für alle.
Die Theorie sagt: Ein Staat wie die USA, Japan oder auch Großbritannien kann eigenes Geld machen. Er muss es sich nicht erst „besorgen“. Er ist kein Haushalt. Denn Haushalte geben nur aus, was sie einnehmen. Der Staat ist anders. Er muss erst Geld ausgeben, bevor wir es als Bürger überhaupt haben können, um Steuern zu zahlen.
Verrückt, oder?
Das hat zuerst Warren Mosler erkannt. Er war kein Professor. Er war ein Mann aus der Praxis. Er hat an den Finanzmärkten gearbeitet. Er hat sich gefragt: Wie funktioniert Geld wirklich?
Und seine Antwort war: Geld ist eine Erfindung. Ein Werkzeug. Es kommt aus dem Nichts – aber nicht aus Zauberei, sondern aus Buchhaltung.
Was ist dann mit Inflation?
Gute Frage.
MMT sagt: Nicht das Drucken von Geld macht automatisch Inflation. Sondern das, was danach passiert. Wenn zu viel Geld auf zu wenige Waren trifft – dann steigen die Preise.
Aber solange wir freie Kapazitäten haben (zum Beispiel Arbeitslose, leere Fabriken, brachliegendes Land), können wir Geld ausgeben, ohne dass gleich alles teurer wird.
Man schaut also nicht auf die Geldmenge allein. Sondern auf Angebot und Nachfrage in der echten Welt.
Ein letzter Punkt: Wenn der Staat ein Defizit macht, heißt das nicht, dass „wir alle verschuldet“ sind. Es heißt nur: Der Staat gibt mehr aus, als er einnimmt – und genau das ist unser Geld.
Das Defizit des Staates = der Überschuss der Bürger. Unser Sparguthaben ist die Kehrseite staatlicher Ausgaben.
❓ FAQ
Ist das nicht einfach Gelddrucken?
Doch. Aber das ist nichts Neues. Es passiert täglich. Die Frage ist nur: Wo geht das Geld hin? Wer bekommt es?
Wird dann nicht alles teurer?
Nur wenn zu viel Nachfrage auf zu wenig Angebot trifft. Wenn Ressourcen ungenutzt sind, ist Inflation kein Problem.
Aber was ist mit Schulden?
Der Staat kann sich in seiner eigenen Währung nicht pleite sparen.
Er kann jederzeit zahlen – das Problem ist nicht das Geld, sondern die reale Wirtschaft.
Wofür brauchen wir dann Steuern?
Nicht um Ausgaben zu decken, sondern um Nachfrage zu steuern, Ungleichheit zu korrigieren – und das Geldsystem zu stabilisieren.
Ist das nur Theorie?
Nein. MMT beschreibt, wie staatliches Geld heute schon funktioniert – nur oft ohne Ehrlichkeit und für die Falschen.