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Gedanken zu Ökonomie & Nachhaltigkeit

Solarimporte in Afrika und monetäre Souveränität

Afrika gibt jedes Jahr Milliarden für Energieimporte aus. Öl und Diesel belasten die Zahlungsbilanzen und zwingen Staaten, sich Devisen zu besorgen. Das schwächt ihre Unabhängigkeit und macht sie anfällig für Preisschwankungen.

Der neue Bericht von Ember zeigt, dass ein Wandel begonnen hat. In den zwölf Monaten bis Juni 2025 stiegen die Solarimporte aus China um sechzig Prozent. Über 15 000 Megawatt an Modulen gingen nach Afrika. Damit wurde erstmals ein deutliches Signal gesetzt, dass die Sonne fossile Brennstoffe verdrängen kann.

Nigeria hat sich dabei zum zweitgrößten Importeur entwickelt, gleich nach Südafrika. Auch Algerien legte stark zu. Manche Länder verzeichneten Vervielfachungen, etwa Algerien mit einem 33-fachen Anstieg oder Sambia mit dem Achtfachen. Würden alle Paneele installiert, könnten Sierra Leone und Tschad fast die Hälfte ihres Strombedarfs mit Sonne decken.

Für die monetäre Souveränität bedeutet das viel. Jeder Liter Diesel, der nicht eingeführt werden muss, spart Devisen. Staaten können ihre eigenen Währungen nutzen, um Installationen und Wartung zu bezahlen. Die Abhängigkeit von Dollar oder Euro nimmt ab.

Solarimporte sind deshalb nicht nur eine Ausgabe. Sie sind Investitionen, die laufende Kosten im Energiebereich senken. Mit sinkendem Bedarf an Fremdwährung wächst der Spielraum für eigene Ausgaben. So stärkt die Sonne nicht nur die Netze, sondern auch die finanzielle Selbstbestimmung.

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